Einmalige Vatertagswanderungen durch die Südpfälzer Hüttenlandschaft
- Mark Muschelknautz
- 30. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Der Vatertag in der Pfalz hat seinen ganz eigenen Zauber. Statt städtischem Trubel oder Biergarten-Routine zieht es viele Männer – aber längst auch Freundesgruppen und Familien – in die weinreiche Hügellandschaft der Südpfalz. Ein Paradies für Wanderfreunde, die nicht nur Bewegung in der Natur suchen, sondern auch Geselligkeit, deftige Hausmannskost und ein gutes Glas Schorle. Wer den Vatertag aktiv, aber entspannt begehen will, findet in der Südpfalz rund um die Deutsche Weinstraße perfekte Bedingungen – insbesondere dank eines einzigartigen Hüttensystems.
Hüttenvielfalt entlang der Weinstraße – ein Pfälzer Erfolgsmodell
Was die Südpfalz so besonders macht, sind ihre über 100 bewirtschafteten Waldhütten, die sich wie eine Perlenkette durch den Pfälzerwald ziehen. Anders als klassische Ausflugslokale werden diese Hütten zum großen Teil ehrenamtlich von den Ortsgruppen des Pfälzerwald-Vereins betrieben. Aktuell zählt der Verein rund 220 Hütten und Waldhäuser, von denen etwa 160 regelmäßig bewirtschaftet werden – zumeist an Wochenenden und Feiertagen. Ein kleinerer Teil wird ganzjährig von Pächtern geführt.
Das Prinzip ist charmant und bodenständig: einfache Speisen, regionale Weine und Schorle, Selbstbedienung und ein herzliches Miteinander. Wer hier einkehrt, zahlt faire Preise und unterstützt gleichzeitig den Erhalt von Wanderwegen und Natur.
Hüttenhopping rund um Gleisweiler – fünf Ziele, ein Erlebnis
Ein hervorragender Ausgangspunkt für eine Vatertagswanderung ist das idyllische Weindorf Gleisweiler. Von hier aus lässt sich innerhalb eines Tages eine abwechslungsreiche Hüttentour unternehmen – mit fünf Einkehrmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe:
TrifelsblickhütteAtemberaubender Blick auf die Burg Trifels, urige Terrasse, deftige Vesper.
Landauer HütteEtwas versteckt gelegen und deshalb oft ruhiger. Ein echter Geheimtipp für Naturfreunde.
RingelsberghütteBeliebt bei Familien, mit großem Außenbereich und oft regionaler Livemusik an Feiertagen.
Schweizer HausHüttenklassiker mit nostalgischem Flair, traditioneller Küche und einer Schorle-Auswahl, die keine Wünsche offenlässt.
Kiesbuckel-HütteEin echter Pfälzer Klassiker – rustikal, gemütlich, herzlich.
Musik, Schorle, Spezialitäten – Vatertag auf Pfälzisch
Zum Vatertag legen viele Hütten noch einen drauf: Musikprogramme von Akkordeon bis Rockband, Grillstationen im Freien, hausgemachte Spezialitäten wie Pfälzer Saumagen, Leberknödel, Bratwürste oder Hausmacherplatte – und natürlich die allgegenwärtige Pfälzer Schorle. Getrunken wird stilecht aus dem 0,5-Liter-Tuppeschorleglas, das in keiner Hütte fehlt.
Die beliebtesten Sorten? Ganz klar:
Rieslingschorle – fruchtig, trocken, der Klassiker.
Müllerschorle – weicher, milder und sehr süffig.
Spätburgunderschorle – kräftig, lachsfarben, ein Hingucker im Glas.
Daneben gibt’s viele regionale Varianten, je nach Rebsorte und Geschmack:
Silvaner-Schorle
Dornfelder-Schorle
Regent-Schorle
Grauburgunder-Schorle
Rosé-Schorle
Gewürztraminer-Schorle (für Liebhaber aromatischer Weine)
Ob trocken oder lieblich, hell oder dunkel – wichtig ist nur eins: Das Mischverhältnis muss stimmen. In der Pfalz gilt: "Schorle ist, was mindestens zur Hälfte aus Wein besteht."
Fazit: Vatertagswandern mit Herz, Humor und herrlichem Ausblick
Die Südpfalz ist zum Vatertag nicht einfach ein Ziel – sie ist ein Erlebnis. Zwischen Weinbergen, Wald und urigen Hütten lässt sich hier der Feiertag auf die wohl schönste Art und Weise begehen: in Bewegung, in Gemeinschaft und mit einem herzhaften „Zum Wohl!“ auf den Lippen. Wer einmal eine Hüttenwanderung am Vatertag gemacht hat, wird sie so schnell nicht vergessen.

Tipp: Früh loswandern und unbedingt Bargeld einstecken – nicht alle Hütten akzeptieren Kartenzahlung. Und: Wer mag, bringt sein eigenes Tuppenglas mit – das gilt in der Pfalz als Stilnote mit Wiedererkennungswert.
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